Introvertierte sind ruhig, ziehen Kraft aus dem Alleinsein, denken nach, bevor sie etwas sagen oder tun, beobachten, hören zu und führen lieber Einzel- als Gruppengespräche. Das sind einige der gängigen Merkmale für Introversion. Aber gibt es noch weitere Anzeichen, an denen man eine introvertierte Person erkennen kann?

Vielleicht sogar ganz „normale“ Verhaltensweisen, die auf den ersten Blick nichts mit Introversion zu tun haben?

Ja, die gibt es tatsächlich! Hier sind 7 versteckte Anzeichen, die darauf hindeuten können, dass du eine introvertierte Person vor dir hast:

Die 7 versteckten Anzeichen für Introversion

1. Bei Treffen zu spät kommen oder früh wieder gehen

Wer häufig zu spät kommt, genießt womöglich noch die letzten Minuten des Alleinseins. Ich bin schon oft in Zeitnot geraten, weil ich mich zu lange darin verloren habe, meinen inneren Akku aufzuladen (durch Lesen, Musikhören, Schreiben oder Tagträumen).
Und wer bei Veranstaltungen eher früh wieder geht, hat vielleicht schon all seine Energie aufgebraucht und muss seine Akkus in Ruhe wieder aufladen.

Sich mit anderen Menschen auszutauschen kostet Introvertierte immer einen Teil ihrer Energie. Je mehr Menschen, je mehr Reize und je höher die Lautstärke, desto mehr Energie müssen sie dafür einsetzen, das alles zu verarbeiten. Deshalb genießen selbstbewusste Introvertierte den Kontakt zu anderen Menschen immer in der für sie passenden Dosis.

2. Beim Texten eine Menge zu sagen – aber bei persönlichen Gesprächen ziemlich ruhig

Vielen Introvertierten fällt es leichter, sich über das geschriebene Wort auszudrücken als über das Sprechen. Warum? Beim Schreiben können wir länger darüber nachdenken, was wir sagen wollen (und wie wir es formulieren wollen, wie es womöglich beim Gegenüber ankommt, usw.). Bei persönlichen Gesprächen wird aber meist eine schnelle Antwort erwartet, was sich nicht so gut mit langen Nachdenkzeiten verträgt.

Wenn du also mit jemandem textest und die Person dort total aufgeschlossen und witzig ist, aber bei persönlichen Gesprächen eher nachdenklich und zurückhaltend, kann es gut sein, dass diese Person introvertiert ist.

3. Mal so mal so

Du kennst jemanden, der an manchen Tagen aufgeschlossen und kontaktfreudig ist und an anderen praktisch unsichtbar bleibt? Auch das kann ein Anzeichen für Introversion sein, denn bei Introvertierten wechseln sich die Phasen ab, in denen sie Zeit mit anderen Menschen verbringen wollen und Zeit für sich allein brauchen.

4. Nicht im Mittelpunkt stehen wollen

Das trifft nicht nur auf introvertierte, sondern auch auf schüchterne Menschen zu – allerdings steckt bei Introvertierten ein anderer Grund dahinter.
Während es bei der Schüchternheit die Angst vor Zurückweisung ist, haben Introvertierte mit zu vielen Reizen ein Problem. Wer vor vielen Menschen einen Vortrag hält, blickt in etliche Augenpaare, nimmt die Mimik und Gestik der vielen Menschen wahr und muss gleichzeitig noch seine Gedanken ordnen und die sorgsam vorbereiteten Worte abspulen. Diese Reizüberflutung kann Introvertierte überfordern, weshalb sie solche Situationen eher meiden – oder sie ziehen es durch, brauchen aber hinterher dringend Zeit zum Abschalten.

5. „Langweilige“ Aktivitäten vorschlagen

Wenn jemand oft ruhige Aktivitäten vorschlägt, wie Filme schauen, gemeinsam etwas zu kochen oder sich einfach nur auf einen Kaffee zu zweit zu treffen – dann ist diese Person sehr wahrscheinlich introvertiert.

6. Plötzliches „dicht machen“

Wenn Introvertierte zu lange unter vielen Menschen, oder in einer lauten, schnellen Umgebung (z. B. Club, Bar, Restaurant oder Party) sind, kann es passieren, dass sie „dicht machen“ und sich zurückziehen. Ihr Blick geht ins Leere, sie hören nicht mehr richtig zu und verstummen – sie sind zwar körperlich noch anwesend, aber gedanklich ganz weit weg.

Das mag auf den ersten Blick unhöflich oder desinteressiert wirken, doch für Introvertierte ist das nur ein Schutzmechanismus. Wenn die vielen äußeren Reize nicht mehr verarbeitet werden können, braucht das Gehirn eine Pause – und die sieht bei Introvertierten genau so aus.

7. Nicht jeden Tag unterwegs

Wenn du eine Person kennst, die nach einem stressigen Arbeitstag einfach nur zu Hause bleiben will, ist sie sehr wahrscheinlich introvertiert. Natürlich genießen Introvertierte es auch, mal einen Tag mit Freunden zu verbringen oder etwas anderes zu unternehmen. Aber während Extrovertierte schon am nächsten Tag wieder bereit sind, das zu wiederholen, brauchen Introvertierte danach erst einmal etwas Ruhe zum Auftanken.

Wie viele dieser versteckten Anzeichen treffen auf dich zu? Sag’s mir in den Kommentaren!